Mittwoch, 18. Juli 2007

Camping und Klettern

Es hatte aber noch einen Grund warum wir nach Athens gefahren sind. Am Vortag hatten Aaron und ich beschlossen campen zu gehen. Wir wollten Samstag und Sonntag klettern gehen und dort im State Park übernachten. Daher brauchten wir noch ein 2. Zelt. Dieses war bei seiner Freundin in der Garage.

Nachdem wir uns irgendwann aus den Betten erhoben hatten und Aaron ein Frühstück aus Bagels und Saft gezaubert hatte, bzw. er es im nahe gelegenen Supermarkt gekauft hatte, machte sich Aaron an die Gartenarbeit und ich habe etwas für die Uni getan.

Es war schon 11 Uhr als wir uns Richtung Athens Downtown aufmachten. Dort sind wir nochmal schnell in einen Outdoorshop rein. Aaron hat für seine Freundin ne Isomatte gekauft, die ich aber praktischer weise für die Nacht gebrauchen durfte. Für die Rückfahrt schnell noch nen Kaffee geholt und ab ging die Fahrt.

Die Rückfahrt hat fast 2 Stunden gedauert und bis wir die ganzen Sachen gepackt hatten und Nahrungsmittel gekauft hatten und selber noch etwas zu uns genommen hatten war es auch schon 16 Uhr.

Angekommen im Crowders Mountain State Park war es leider auch schon zu spät um Klettern zu gehen.
Wenn man den mitten im Wald gelegenen Camping Ground benutzen möchte muss man sich vorher beim örtlichen Ranger, in diesem Fall eine Rangerin, registrieren und unglaubliche 9 Dollar bezahlen.
Zum Camping Ground muss man auf einem Trampelpfad über Stock und Stein hin hiken. Der Weg war ungefähr eine Mile lang. Wäre ja garnet so schwierig gewesen, wenn wir nicht vorher in Greer ne Kühlbox gekauft hätten. Diese war bis oben hin gefüllt mit Eis und ein paar Lebensmitteln. Die hatte nur so 2 kleine Griffe an der Seite. Zu Anfang haben wir sie beide noch zusammen geschleppt. Mit der Zeit wurde das immer unangenehmer, weil ich so leicht gebückt laufen musste. Irgendwann habe ich Aaron die Box komplett abgenommen. Wir haben uns alle 10 Minuten damit abgewechselt.

Kurz vor dem Camping Ground das Unglaubliche. Aaron zog einen kleinen roten Zettel aus seiner Hosentasche, der eigentlich zu diesem Zeitpunkt in unserer Windschutzscheibe hängen sollte. Um 21 Uhr wird der Parkplatz des State Parks gesperrt und alle Fahrzeuge ohne diesen roten Zettel haben ein Problem. Es könnte nämlich für die Ranger bedeuten, dass man als Wanderer noch im State Park ist und sich vielleicht verirrt hat oder sonstige Hilfe braucht.
Da Aaron und ich schon nahe am Ground waren sind wir erstmal noch die restlichen Meter dahin gehikt. Der Camping Platz war unterteilt in 2 voneinander getrennten Abschnitten, einen für Gruppen Camping und einen für Family Camping.
Der Family Ground bestand aus 10 Parzellen mit jeweils einer Bank, einer Feuerstelle, Mülltonne und extra ein oder zwei Plätzen für die Zelte.
Aaron schlug mir einen Kompromiss vor. Ich sollte zurück zum Auto und er würde die Zelte aufbauen und Feuer machen. Okay, ich machte mich also auf den Rückweg.

Nach ungefähr 20-30 Minuten war ich wieder zurück am Camping Ground. Die Zelte standen, das Feuer loderte und über dem Feuer brutzelte eine frisch erlegtes Wildschwein. Okay, das Wildschwein war ein Wunschtraum, aber der Rest stimmte.

Haben uns erstmal häuslich eingerichtet. Ich habe noch etwas Feuerholz gesucht und Aaron hat schon mal alles fürs Abendbrot zusammen gestellt.
Zwischendurch kamen die Rangerin und ihr Gehilfe nochmal vorbei und haben nach dem Rechten geschaut. Es ist nämlich untersagt Alkohol dort zu verzehren und sonstigen Unfug zu veranstalten.
Nun aber zu unserem Festmahl. Auf dem Gasbrenner wurden Kartoffeln gekocht und in einer Pfanne über dem Feuer Bratwurst, Paprika und Zwiebeln und Möhrchen.
Hmmmm, war alles sehr lecker.
Gegen 22.30 krochen wir in die Federn. Doch davor mussten wir die Kühlbox sichern. Als Aaron das letzt Mal hier war, hat sich in der Nacht ein Waschbär oder ne sehr fette Katze über seine Mülltonne her gemacht.
Ich habe nicht gedacht, dass es nachts im Wald so laut sein kann. Entweder waren es Bugs oder Vögel, aber die haben die ganze Nacht Terror gemacht.

Um 6 Uhr hieß es raus aus den Federn und Feuer machen. Zum Frühstück gab es Rührei mit Bratwurst, Kartoffeln und Käse. Yummy.
Gegen 7.30 waren die Zelte wieder abgebaut, das Feuer gelöscht und alles in den Rucksäcken verstaut. Wir wollten um 8 Uhr an der anderen Seite des State Parks sein, wo die Kletterwände sind. Beim Aufbruch fragte mich Aaron noch ob seine Schuhe am Rucksack sind. Natürlich waren sie da. Zurück am Parkplatz haben wir die Camping Klamotten gegen das Kletterzeug getauscht. Dort hat Aaron auch festgestellt, dass seine Schuhe nicht mehr am Rucksack waren. O_o ??? Er hat also Hackengas gegeben und zurück Richtung Camping Ground. Unterwegs hat er sie wiedergefunden. Glücklicherweise hatte sie jemand gefunden und an einen Baum gehängt.

Als er zurück war sind wir zu anderen Seite des Parks gefahren. Haben uns registriert, denn ohne Registrierung kann es teuer werden, wie ich eine Woche später miterleben konnte.
ERstmal wollten wir uns mal David's Castel Frontside und Red Wall von oben anschauen. Das sind 2 Kletterwände die wir bisher noch nicht gefunden haben. Wir sind fast ne Stunde oben rungeklettert um leider am Ende feststellen zu müssen, dass diese Wände keine Bolzen für Top Roping haben.
Wir sind wieder zu David Castle Backside gehikt. Dort sind wir wieder Nuclear Cottage Cheese geklettert.
Von Outdoor

Endlich habe ich diesen blöden kleinen Überhang geschafft. Ist ein coole Gefühl wenn man merkt, dass man Woche zur Woche immer etwas besser wird. Wir waren an diesem Tag nicht alleine dort. Insgesamt sind wir dort mit 8 Personen geklettert. Nach uns sind dort 2 Mädels und 2 Jungs eingetroffen. Diese haben die mittlere Wand in Beschlag genommen und später kam noch ein Pärchen für die Recht Wand.
Einer der Jungs war ein richtig guter Kletterer, zumindest machte er den Anschein, aber er war nicht sehr clever in der Birne.
Die Vier klettern auch die Varianten Lead und Sport, d.h. sie klettern ohne ein Top Rope so wie wir es benutzen. Sie haben zwar ein Sicherungsseil, aber dieses wirkt erst wenn man den ersten Harken erreicht und es dort einhängen kann. So klettert man von Sicherungsbolzen zu SicherungsBolzen. Man ist also die ersten 4-5 Meter auf sich allein gestellt.
Eines der Mädels war seine Freundin. Diese ist bisher noch nicht beim Lead Climbing gefallen. Wenn man am klettern ist und einen höheren Harken, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr erreichen kann und droht zu fallen muss man entspannt bleiben. Wenn man nämlich fällt, wird man ja nicht sofort wie beim Top Roping gebremst, sondern man fällt bis zum nächsten Harken runter und noch ein wenig weiter.
Sein Ziel war es nun seiner Freundin diese Gefühl zu vermitteln damit sie weiß wie es ist. Wenn man dabei verkrampft und unkontrolliert fällt, könnte man gegen den Felsen prallen und sich sogar schwer verletzen.
Das Mädel ist also geklettert und stand in ca. 20 Meter Höhe auf einem Vorsprung. Ihr Freund hat sie gesichert. Er hat nun etwas mehr Seil gegeben, damit sie wenn sie runter kommt etwas weiter fällt. Ihre Freundin ist vorher gesprungen, aber sie stand da oben und traute sich nicht, besser gesagt sie hatte sogar regelrechte Angst. Das Spiel ging so ca. 5 Minuten und er hatte die Schnauze voll und hat sie normal runter gelassen. Nach 20 Minuten war sie wieder dran und oben wieder das gleiche Spiel. Irgendwann meinet er zur ihr: "Na gut, ich lass dich normal runter!" Sie also voller Vertrauen zurück in Seil gelehnt und ab ging es erstmal 4 Meter freier Fall in die Tiefe. Juhu, er hatte sein Ziel erreicht. Sie hatte ihren ersten unfreiwilligen Fall absolviert. So ein Idiot! Doch was macht das Mädel als sie heulden am Boden ankam? Schlug sie ihn oder schrie ihn an? Nö, sich fiel ihm heulen in die Arme. Frauen......

Später haben wir unsere sieben Sachen gepackt und haben uns nochmal auf die Suche nach Main Wall und Red Wall gemacht. Diesmal sind wir unten rum. Quasi direkt um die Ecke ist die Main Wall und Red Wall war auch nur 3-4 minuten davon entfernt. Wir sind am Vormittag viel zu weit gehikt. Am der Main Wall haben wir 2 jüngere Mädels und ihrem Trainer, wir kennen die aus dem Gym, beim Lead Climbing zugeschaut. Die sind mal einfach ohne grosse Mühe ne 5.10c geklettert. Die machen auch auf Kletter Tunieren mit. Ne Woche später haben wir diese Wand auch mal mit nem Top Roping Seil ausprobiert. Wir sind kläglich dran gescheitert, aber das ist ein anderer Post.
Kurz Zeit später hat es angefangen zu regnen. Wir sind also zurück zum Auto. At Home haben wir uns unsere übliche Feierabend Pizza gegönnt.
Dat wars.
Outdoor