Zum Frühstück gab es nur leichte Kost, weil wir halt schon früh los mussten. Um 8.30 Uhr ging es dann mit 3 Autos los zum Outpost des NOC. Das ist der Veranstalter des Raftings. Am Vorabend ist noch Aaron unser Mitbewohner aus Greer zur Gruppe dazu gestoßen. Somit sind wir dann mit 15 Leute (ohne Steves Frau und Baby) zum Rafting aufebrochen.
Angekommen am Outpost mussten wir erstmal ein Formular ausfüllen. Die wollten Wohnort und Namen haben. Wahrscheinlich habe ich mit der Unterschrift auf rechtliche Ansprüche gegen NOC verzichtet falls ich ertrinke.
Danach durften wir uns Swimsuits anziehen. Die ganz Harten haben darauf verzichtet. Im Anschluss gab es noch einen schönen blauen Nässeschutz.
Anschließend wurden alle zusammen getrommelt und wir wurden von Zack, dem Leader der Guids, unterwiesen. Wir wurden mit den Gefahren vertraut gemacht: Wie wird die Schwimmweste benutzt und wie verhalte ich mich wenn ich über Board gehen.
Dann gab es noch ein schönes Video. Somit konnte es auch schon fast losgehen.
Schwimmweste an, Helm auf und ab in den Bus der uns zum Einstiegspunkt bringen sollte.
Am Einstiegspunkt hat Steve uns schnell in Gruppen eingeteilt. Wir sollten mit Edgar, Ilia und Olga das Boot International bilden. Zur Erklärung: Die 3 sind russischstämmige Amerikaner. Sie sind vor ca. 17 Jahren in die States gekommen.
Zack hat dann jedem Boot ein Guide zugewiesen. Wir habe Zack erwischt. Sollte sich als Glückfall erweisen, aber dazu gleich mehr.
Wer jetzt dachte, dass wir nun gemeinsam anpacken würden und die großen Boote gemeinsam zum Wasser tragen würden, der sah sich getäuscht. Die Guids haben jeder alleine ein Boot getragen und sind runter zum Wasser geflitzt.
Unten am Wasser gab es dann den ersten Schock. Das Wasser war arschkalt. Zack hat sich unser Boot geschnappt und uns erstmal ein paar kurze Einweisungen gegeben, dabei standen wir die ganze Zeit mit den Füßen im Wasser.
Insgesamt sind wir mit 7 Booten aufgebrochen. 3 davon wurden von uns besetzt.
Zack ist seit 4 Jahren Guide und dies war seine erste Fahrt dieses Jahr. Zack ist gleichzeitig auch der Leader der Guids und somit durften wir jeder gefährliche Stelle als erstes passieren.
Unsere große Gruppe wurde von 2 Kajaks begleitet. Die Jungs sind immer etwas voraus gefahrne und haben dann die Fotos gemacht.
Das erste Stück der Strecke war relativ ruhig. Zack erklärte uns die gängigen Schlagtechniken und Manöver.
Die schwierigen Stellen waren in Kategorien der Stufe 1-4 aufgeteilt. Ab Stufe 3 wurde dann von den Guides abgesichert. Mindestens 2 Boote haben vor den gefährlichen Stromschnellen angehalten und die Guides haben dann zu Fuss die Stelle umrundet und sich an entsprechenden Stellen hingestellt um bei Gefahr Sicherundsseile zu schmeißen. Wenn dann die ersten Boote durch waren, wurde getauscht, so dass nun auch diese Boote durchfahren konnten.
Bei der ersten 3er Katogorie ist ein komplettes Boot gekenntert. Alle bis auf den Guide haben Wasser geschluckt. Auf einem Foto, dass wir aber nicht gekauft haben, sieht man wie der Guide sich in diesem Moment schräg lacht. Wir konnten den Untergang direkt von nahem betrachten. Unser Boot war schon durch und wir mussten alle an Land, weil Zack nun sichern musste. Unser hämisches Gegröle begleitete die Gekennterten wieder ins Boot.
Die gesamte Fahrt führte durch eine breite Schlucht. Rechts und Links wurde der Fluss von Bäumen und hohen Klippen begleitet. Der Fluss ist sehr abgelegen und wird nur einmal zu Beginn von einer Straße gekreuzt.
Unter anderem wurde ein Film auf diesem Fluss gedreht. Der Name des Film lautet "Deliverence" . In dem Film wird wohl einen Gruppe von Raftern von Verrückten gejagt. Es war der Runninggag des Tages: "Wenn ihr ein Banjo hört, dann fangt an schneller zu paddeln. Ich muss mir den Film mal anschauen, damit ich da mitsprechen kann.
An einer Stelle konnte man dann von einem Felsen so ca. 3 Meter tief ins Wasser springen. Ich habe mich natürlich nicht 2 mal Bitten lassen. Rauf auf dem Felsen und ab ins in kühle Nass. Ich sage nur: "Kalt, aber geil".
Gegen Mittag haben wir an einem Wasserfall halt gemacht. Wir konnten bis zum Wasserfall direkt ran gehen. Das Wasser war noch kälter als das Flusswasser. Wir konnten sogar durch den Wasserfall laufen. Also komplett durch die ganze Breite. Wir mussten uns nur an den Felsen festkrallen und dem Guide folgen. Das hat nur ca. 30 Sekunden gedauert, aber ich bin vor kälte tausend Tode gestorben. Auf der anderen Seite konnten wir dann die Steine runter rutschen. Hat richtig Spass gemacht.
Bei den Booten gab es dann ein Lunch. Leckere Sandwiches zum selbst belegen und frisches Obst und Gemüse.
Dann ging es weiter. Es standen 5 gefährliche Stellen hintereinander an. Die 3. davon mussten wir sogar zu Fuss umrunden, weil sie zu schmal war und damit zu gefährlich. Dort wurden wieder ein paar Fotos gemacht.
Nachdem diese Passage überlebt wurde, ging es erstmal gemütlich weiter. Es sollte der Höhepunkt folgen. Ein 7 Fuss Wasserfall musste überwunden werden. Die letzten Fotos im Webalbum zeigen diese Passage.
Dahinter lage ein kleiner See, wo wir dann von einem anderen Boot geentert wurden. Besser gesagt die haben es versucht. Als sie nämlich zu uns rüber springen wollten, haben sich die Boote wieder von einander entfernt und sie sind im Wasser gelandet. Sie konnten sich nur noch an unserem Boot festhalten. Um ihnen eine Freude zu machen, haben wir uns von ihnen ins Wasser ziehen lassen.
Dann ging es noch ein Stück weiter. Es standen nur noch Stromschnellen der Stufe 1 und 2 auf dem Plan. An einem weiteren Felsen konnten wir ins Wasser springen. 3 mal habe ich mich aus ca. 4 Meter Höhe in die Fluten gestürzt. Nach ca. 15 Minuten haben wir dann einen See erreicht, wo schon ein Motorboot auf uns wartete. Alle Schlauchboote wurden gemeinsam vertaut und es ging dann ca. 30 Minuten über den See zur Ausstiegstelle.
Dort wartete schon der Bus auf uns. Es wurden nochmal Cookies und ein Getränk gereicht und schon ging die 30 minütige Fahrt zum Outpost zurück. Die Fahrt auf dem River war 7-8 Milen lang und dauert bis ca. 16 Uhr.
Im Outpost haben sich alle noch mit diversen Andenken eingedeckt. Ist das normal für Amerikaner? Dann wurden die Fotos vorgefürt. Gegen einen horenden Preis konnte man dies käuflich erwerben. Wir nahmen alle Fotos unserer Gruppe. Steve bekam 60 $ Rabatt, also will ich nicht wissen was wir dafür bezahlt haben.
Dann ging es zurück zum Chalet. Es wurde ein leckeres Abendessen gereicht. Es gab Burger, Schaschlik (eine russische Variante, Edgar hat es in Rotweinessig oder was auch immer eingelegt, nicht mein Fall) und anderes leckeres Zeug.
Später habe ich mit Ashley, Olgar, Edgar und Ilia Scrabbel gespielt. Wurde mit Abstand letzter, aber auch nur weil ich nur 1er Buchstaben hatte und nie ein Bonusfeld getroffen habe.
Dann habe ich nochmal 5 $ beim Pokern eingesetzt. Wir haben mit 8 Leuten gespielt. Ich habe eine extrem defensive Variante gespielt. Von meiner ersten Partie wusste ich noch, dass die immer sehr hoch bieten und sich gegenseitig zerstörten.
Wenn ich mal mitging, hatte ich leider immer Pech.
Einmal hatte ich AS und nen Bube. Mit dem Flop habe ich direkt noch ein AS getroffen. Meine Erhöhung um 200 hat Ilia mit 500 erhöht. Ich bin natürlich mitgegangen. Naja, am Ende habe ich mit 3 Assen gegen ein Full House verloren. Ich war praktisch pleite.
Erstmal habe ich 2 oder 3 Runde überhaput nicht gespielt und bin dann ALL IN gegangen. Meine zwischenzeitliche Glückssträhne began. Ich habe 3 ALL IN hintereinander gewonnen und konnte sogar den Steve vom Tisch nehmen. Dann habe ich leider einen großen Fehler begangen. Anstelle meine Glückssträhne weiter auszunutzen, habe ich wieder etwas defensiver spielen wollen. Ich hatte 7 und 8 suited und bin raus gegangen. Olga neben mir ist all in, weil sie kein Geld hatte und Ilia hat gecallt. Mit dem Flop hätte ich schon die 7 und 8 getroffen und ich hätte die Runde gewonnen und Ilia erheblich geschwächt.
Als nur noch 4 Mann am Tisch waren und Edgar auch nicht mehr viel Geld hatte, wollte ich ihn zu einem ALL IN locken, damit ich als 3.er wenigstens meinen Einsatz wieder zurück bekomme, aber Ilia ist mitgegangen. Mein AS, König gegen seine 4 und 7 suited. Was soll ich sagen, ich war Dealer und schon mit dem Flop traf er 3,5,6. Das Spiel war gelaufen, weil er Chipleader war.
Mein Einsatz war futsch und nun konnte ich ins Bett gehen.
Eine Sache ist dann doch noch passiert. Gegen 4.30 Uhr wurde ich von Regen geweckt. Im Halbschlaf dämmerte es mir, dass noch meine nassen Sachen vom Rafting auf dem Balkon hängen.
Also raus aus den Federn und Sachen reingeholt. Dabei war ich so laut, dass Jeff auch wach wurde. HäHä.
Rafting Wochenende 28.03.07 - 01.04.07 |